NORDBJERG, DIE ZWEITE

Heute nehmen wir den Nordbjerg noch einmal in Angriff – aber auf einer neuen Route.

Der Aufstieg hat’s in sich – steil und schweißtreibend. Oben pfeift der Wind.

Und wieder sind wir baff, was die Natur auf Anholt alles aus dem Hut zaubert: Schwarze Krähenbeere, Wacholder, stachelige Flechten, Silbergras, Heidekraut und kniehohe Besenheide.

Dann surfen wir eben auf losem Dünensand Richtung ALLURE zurück.

Klar 💪 – kurz festhalten, hochziehen, durchzählen! Klimmzüge sind Pflichtprogramm bei jedem Vorbeikommen – schließlich soll mein Skipper im Sommer nicht nur Sonnenbrille, sondern auch Muckis tragen.


Digital bestellt, analog genossen

Heute blieb die Pantry kalt! Uns stand der Sinn nach einem echten dänischen Klassiker – Stjerneskud: Fischfilet garniert mit allem, was das Skipperherz höher schlagen lässt: Lachs, Krabben, Remoulade, grüner Spargel – auf getoastetem Sauerteigbrot und ein Spritzer Zitrone obendrauf. Einfach himmlisch!

Bestellt haben wir das Ganze ganz modern online über die Webseite des „Den Gamle Oliegrund“ – vom Boot aus!

Abholung 30 Min. später … perfekt.

Immer wenn weißer Rauch aufsteigt, wissen wir: Es ist „Ab in den Bottich – Badetag“🛁“ … wir schauen nur neidisch von unten zu 😏.


Der Inselhafen von Anholt leert sich zusehends. Ein Blick auf MarineTraffic zeigt: Nur die Berufsschifffahrt ist noch auf Nordkurs unterwegs. Für Sportboote – ob unter Segel oder mit Motor – ist bei der aktuellen Wetterlage an ein Weiterkommen gegen Wind und See kaum zu denken. Folge: Keine neuen Gastlieger kommen dazu, und wer festgemacht hat, bleibt liegen (wenn Zeit dafür da ist) – oder läuft allenfalls südwärts aus. Anholt wird zur maritimen Wartehalle mit Dünensand und interessanten Hafengesprächen.

Nur noch ein Einhandsegler aus England hält die Stellung. Daneben ein sympathisches Seglerpaar mit Hündchen auf einem liebevoll gepflegten Gaffelschoner. Die beiden leben das ganze Jahr an Bord und verbringen traditionell die Vorsaison hier auf Anholt, bis der Trubel langsam anrollt.

Ein mögliches Wetterfenster fürs Übersetzen nach Schweden zeichnet sich für kommenden Dienstag ab. Noch ist nichts in Stein gemeißelt – aber der Wetterbericht flüstert verheißungsvoll: „Wenig Wind, wenig Welle auf dem Kattegat.“

Also: Daumen drücken, dass es der Wettergott gut mit uns meint!